Im Februar organisiert die WHO eine internationale Konferenz in Genf zur Vogelgrippe. Das Vogelgrippe-Virus H5N1 wurde bisher nur vereinzelt von Mensch zu Mensch übertragen, falls es aber entsprechend mutiert, könnte ein Notstand eintreten. Die WHO verabschiedet einen globalen Aktionsplan und empfiehlt den Ländern die Vorbereitung auf eine Pandemie.
Im Mai schlägt Klaus Stöhr, der Leiter des globalen Influenza-Programms der WHO, Alarm und befürchtet «bis zu 7 Millionen Tote». Das veranlasst Regierungen, für riesige Geldbeträge die Grippemittel Tamiflu und Relenza auf Vorrat zu ordern. Tamiflu von Roche schützt zwar nicht vor der Grippe, vermag den Verlauf der Krankheit aber abzuschwächen.
Tatsächlich verbreitet sich das Virus weltweit, aber Menschen erkranken nur vereinzelt. Gezählt werden 152 Opfer der Vogelgrippe H5N1, viel weniger als bei einer saisonalen Grippe.
Heute weiss man, dass Studien, welche die Wirksamkeit von Tamiflu anzweifelten oder stark relativierten, bewusst zurückgehalten wurden. Stöhr wechselte 2007 zu …Novartis.
Wenig bewusst ist der Öffentlichkeit, dass für den Schutz des Menschen gegen das Virus H5N1 schon lange geforscht wurde – seit die ersten Ausbrüche Ende der 1990er Jahre in Asien auftraten. Die Ereignisse von 2005 haben diese Bemühungen in jedem Fall stark steigen lassen – auch Novartis startete 2005 seine Forschunsgprogramme zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen H5N1, GSK folgte 2006.