Der Bericht erscheint zum 20. Jahrestag des Reaktorunglücks und ist schlicht eine Verharmlosung, welche die WHO massgeblich mitträgt.
Federführend sind die IAEO, die WHO und die UNDP (United Nations‘ lead agency on international development). Sie erklären, dass bis Mitte 2005 weniger als fünfzig Tote direkt auf die Strahlung durch den Unfall zurückgeführt werden.
Untersuchungen der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften mit ganz anderen Zahlen werden von der WHO weg geputzt: Die Studien könnten nicht berücksichtigt werden, da sie «qualitativ zu wenig hochstehend sind» und »den internationalen Standard nicht erfüllen».
Heute gibt es einen breiten Konsens, dass neben der akuten Strahlenvergiftung mit Todesfolge innert höchstens weniger Wochen rund 4.000 Menschen durch Krebserkrankungen auf Grund der Verstrahlung gestorben sind. Betreffend der Langzeiteffekte mit sehr viel höheren Opferzahlen hört die Diskussion auch in wissenschaftlichen Kreisen nicht auf. Dazu gehört auch der fehlende Hinweis darauf, dass genetische Schäden in der ersten Nachfolgegeneration erst zu einem kleinen Bruchteil schon erkennbar werden – wenn man sie denn überhaupt sehen will und wo.